Ouessant-Schafe

Ursprung:

Das Ouessant-Schaf ist die kleinste Rasse unter den – registrierten – Gattungen. Der Ursprung liegt in Frankreich, genauer auf der Insel Ouessant, welche an der Atlantikküste vor der Bretagne liegt. Oftmals hört man auch die Bezeichnung Bretonisches Zwergschaf, dieses Urschaf ist daher sehr robust. Beschrieben wird diese Rasse erstmals 1754 und gehört zu der Kategorie der Landschafe, und speziell werden sie zur Pflege von kleineren Grundstücken eingesetzt. Die Böcke sind Hornträger, die Auen besitzen keine Hörner. Die Verbreitung liegt heute in Frankreich, Belgien, Holland und Deutschland. In der Schweiz steht diese Rasse eher in den Anfängen, sie gewinnt aber immer mehr an Liebhabern.

Nahrung:

Genügsamkeit zeichnet diese Rasse aus und lässt es auch auf kargen Böden gedeihen und vermehren. Es weidet auch in unwegsamen Geländen und findet Nahrung, das anderen Schafe nicht beachten würden. Von seinem Ursprung her abgeleitet, sind unsere Böden/Weiden daher tendenziell eher zu nährreich.

Wolle:

Das Ouessant hat im Verhältnis zu seiner Grösse, und im Vergleich zu allen anderen Rassen den grössten Wollanteil. Die Schur wird einmal jährlich empfohlen, und zwar relativ spät zu Beginn des Sommers d.h Mai/Juni.

Nachwuchs:

Die Böcke sind Hornträger, die Auen besitzen keine Hörner. Das Oessant ist eine saisonale Rasse, d.h. die Deckzeit ist ab Oktober bis Dezember, die Tragzeit beträgt 5 Monate (ca. 150 Tage). Die Lämmer kommen daher immer im Frühling zur Welt und normal sind es Einzelgeburten (nur in ganz seltenen Fällen Zwillinge). Die Geburten sind in der Regel unproblematisch und die Lämmer wiegen ca. 1,2 – 1,5 Kg (also kleiner als eine Katze) und sie werden von ihren Müttern sehr zuverlässig betreut.

Ouessant vom «Zieglerhuus»

Wie wir auf das Schaf kamen…..

Seit wir das «Zieglerhuus» bewohnen, haben sich immer mehr Tiere bei uns eingefunden. Durch Zufall sind wir auf das Schaf gekommen. Ungeplant haben wir ein verwaistes Lamm mit der Flasche aufgezogen und so begann unsere «Schäferei».

Zuerst waren es Schafe der Rasse «unbekannt»………2008 sah ich zum 1. Mal die Zwergrasse Ouesssant bei einer Bekannten auf der Weide und ich war hin und weg……….

Mit 2 gedeckten Auen begann unsere damalige Zucht. Zum Glück war ich von Anfang an sehr bestrebt die Verpaarungen schriftlich festzuhalten und auf den Rassestandart zu achten. Auch hier hatten wir riesiges Glück, dass wir einen sehr guten Kontakt zu einer Züchterin hatten, die quasi eine der 2 Pionierinnen dieser Rasse in der Schweiz war. Sie wollte nach einiger Zeit kürzertreten und hat uns dadurch einen tollen Importbock zugehalten, der der eigentliche Grundstein für unsere Zucht war. Bald schon waren wir Mitglied im Schweizerischen Schafzuchtverband und beim Schafzuchtverband Wildegg und Umgebung. Im Jahr 2014 wurde der der Verein Ouessant Schweiz gegründet. Diesem sind wir im Folgejahr beigetreten. Der Verein ist sehr aktiv und die Mitgliederzahl wächst stetig. Seit einiger Zeit ist der Verein auch dem «Züchterverband seltener Nutztierrassen» angeschlossen. Seit 2021 bin ich im Vorstand für die Kasse zuständig. Besonders Freude machen mir, die schönen Tiere bei den verschiedenen Züchtern/Innen jeweils im Oktober zu besuchen. Dann sind wir Experten/Innen einige Stunden und viele Kilometer unterwegs in der ganzen Schweiz. Der Austausch mit den vielen Züchter/Innen ist immer sehr interessant, und immer mit Erlebnissen verbunden.

Unsere kleine «Schäferei» teilen sich mein Mann und ich, wir sind eine Zuchtgemeinschaft mit aufgeteilten Arbeitsgebieten. Renés Arbeiten sind vor allem; die Stallarbeiten, die Klauenpflege und die Futterbeschaffung. Unterhalt der Zäune, die Ränder mähen (Heu und Stroh beziehen wir von einem Bauern während der Ernte direkt ab Feld). Zum Glück haben wir einen relativ grossen Heustock, so dass wir für ein Jahr alles einbringen können.

Mein Gebiet sind die anderen Arbeiten die anfallen, wie: Vereinskontakte pflegen, Weiterbildungen besuchen, die Zucht zusammenstellen oder der Tierverkauf, das Organisieren von Tiervorstellungen, Kontakte halten zu: Tierarzt/Scherer/Metzger, Fleischvermarktung im kleinen Rahmen (gibt es halt manchmal auch), sowie alles Administrative.

Die Bilder sind von den Lämmern vom 2022. Die Namen sind dieses Jahr mit dem N-Buchstaben beginnend. Unsere Zucht bedient sich da gerne bei den Mineralien. So heissen dieses Jahr die Lämmchen Nadorit, Nathalyt, Neptunit, Nephelin, Nickelin, Noreena, Nolanit und Nuumit.